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Pannekopp Orden 2024

Dortmund, 13.02.2024 
„Pott -Land- Schluss“ – Dortmunder Alternativkarneval vergibt zum Sessionsende Pannekopp-Orden an BDI-Chef Siegfried Russwurm

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Dortmunder Alternativkarneval vergibt zum Sessionsende Pannekopp-Orden an BDI-Chef Siegfried Russwurm

 

(Dortmund) Der Geierabend hat das Publikum abstimmen lassen. Knapp 9.000 Zuschauer entschieden bei 29 Sitzungen des Alternativ-Karnevals vor Ort auf der Dortmunder Zeche Zollern mit Johlen und Lärmen: Der 28 Kilogramm schwere Pannekopp-Orden aus Stahlschrott geht 2024 an den BDI-Präsidenten Siegfried Russwurm.

 
Als Aufsichtsratsvorsitzender von ThyssenKrupp hatte er allein mit seiner Doppelstimme durchgesetzt, den Vorstand des Essener Unternehmens in Dauerkrise von drei auf fünf Mitglieder zu vergrößern. Die Vertreter der Arbeitnehmer hatten das strikt abgelehnt.

 

Die Kabarettgruppe aus Dortmund bezeichnete Russwurm daraufhin als „Doppelkopf von Essen“. Er wolle der IG Metall zeigen, „wer im Ruhrgebiet der Babo ist.“ Da stelle sich nicht die Sinnfrage. Da stelle sich nur die Frage: „Allein gegen 100.000 Beschäftigte – wie bekommt man besser Stimmung in die Bude?“

 
Als Pannekopp-Sieger wäre Russwurm verpflichtet, die 28 Kilo Schrott an der Stahlkette in der Fastenzeit ständig um den Hals zu tragen. Allerdings rechnen die Karnevalisten aus dem Revier nicht mit dem Erscheinen des Ausgezeichneten zur Abschluss-Veranstaltung von „Pott – Land - Fluss“ heute Abend. 


Russwurm setzte sich gegen eine lokale Sektion des Naturschutzbundes NaBu durch, die den Bau eines Radweges im nördlichen Revier blockiert. In der Netzabstimmung lag Russwurm mit 51 Prozent vorn, im Saal konnte er sich an 25 von 29 Abenden durchsetzen. 


Ansonsten blicken die Geier auf eine Saison mit Höhen und Tiefen zurück. Nach einer harten Zuschauerflaute starteten sie einen dramatischen Appell „Tausend Tickets jetzt!“, der zu einer so großen Nachfrage führte, dass in der Abschlusswoche eine Zusatzveranstaltung angesetzt wurde. 


Sandra Schmitz vom Ensemble zeigt sich erfreut: „Die große Sympathiewelle ermöglicht nicht nur das Weiterspielen. Sie geht auch ans Herz.“ Kritik und Zuschauer feierten die aktuelle Inszenierung 
gleichermaßen. Einen unerwarteten Erfolg gab es online. Ein kleiner Ausschnitt, der sich mit der kaputten Autobahnbrücke bei Lüdenscheid beschäftigt, wurde innerhalb von zehn Tagen über 300.000 mal angeschaut. 

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Die Regeln

Der Geierabend verleiht zum 20. Mal seinen Pannekopp-Orden, zumindest versucht er das. Gesucht wurde auch für das Jahr 2023 wieder eine Person, Einrichtung oder Behörde, die sich „besondere“ Verdienste ums Ruhrgebiet erworben hat.

Der Geierabend und seine Fans machen es dem Geehrten nicht zu leicht: Sie/er/ es wird 28,5 Kilogramm um den Hals baumeln haben, aus rostigem Stahl. Kein poliertes Feinblech! Wir sind doch nicht im Rheinland.

 

Wir verleihen den Orden demokratisch. Das Publikum entscheidet. Nach einer langen Qualifikation stehen zwei würdige Kandidaten im Finale.
 

 

Für die OrdensträgerInnen gelten folgende Regeln:


1. Der Preisträger nimmt den Orden freudig erregt an.

2. Die Ordensverleihung findet am 21. Februar 2023 auf Zeche Zollern statt.

3. Er/ sie/ es trägt den Orden während der gesamten Fastenzeit ständig am Hals.

4. Baden gehen muss er/ sie/ es mit dem Öschi nicht unbedingt. Datt wär zuviel verlangt.

5. Er/ sie/ es strebt an, keine weiteren Verdienste ums Ruhrgebiet zu erwerben.

6. Mit dem Orden ist eine Prämie von 111,11 Euro verbunden.

7. Wir sind zwar nicht bestechlich, aber für 111,11 Euro gäb es schon dat ein oder andere Pilsken.

8. Sollen die Leute im Saal etwa mit trockener Kehle zugucken?

9. Sollte der Preisträger die Auszeichnung wider Erwarten ablehnen, fließt die Kohle einem sinnvollen Projekt zu.

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